6. Webinar-Reihe: 7 Webinare - 7 Praktiker berichten
Die Referenten
Christoph Felgentreu
Studium der Pflanzenproduktion und Zusatzstudium zum Fachingenieur für Futterproduktion an der HU Berlin. Von 1990 bis 2013 Leiter der Betriebsstätte Deutsche Saatveredelung AG in Bückwitz, seit 2010 Produktmanager für Zwischenfrüchte und Bodenfruchtbarkeit. Aktuelle Fragen der Landwirte wurden am Standort Bückwitz aufgegriffen und versucht auf 2,5 ha Versuchsfläche zu beantworten. Schwerpunkte der Forschung waren die Pflanzenernährung, Bodenbiologie sowie die Entwicklung von Pflanzenbausystemen. Dies geschah praxisnah und unter Beachtung wissenschaftlicher Ansprüche. Seit Januar 2020 Mitglied im Vorstand der Interessengemeinschaft gesunder Boden e. V..
Lukas Kohl
ist aufgewachsen auf einem Betrieb mit Milchkühen und Ackerbau in Nordhessen, der mittlerweile seit über 30 Jahren biologisch wirtschaftet. Nach einem dualen Bachelorstudium an der Universität Kassel in ökologischer Landwirtschaft, absolvierte er anschließend an der Boku Wien ein Studium in Ökolandwirtschaft und Agrarökologie mit dem Abschluss zum Diplom Agraringengieur. Seit dem arbeitet er als Landwirt auf dem elterlichen Betrieb und initiierte das EIP-Agri Projekt Humuvation (Humusaufbau durch alternative Anbaustrategien - www.humuvation.de/), in dem er nun als Doktorand an der Uni Gießen tätig ist. Außerdem analysiert er als Dienstleister Bodenproben auf ihre Nährstoffverhältnisse (www.bodenbalance.de).
Helmy Abouleish
geboren in Graz, studierte Betriebswirtschaft und Marketing in Kairo. Als Sohn des SEKEM Gründers Ibrahim Abouleish ist er tief mit der Entwicklung von SEKEM verbunden. SEKEM fördert seit 1977 eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Ökologie, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Die SEKEM Holding produziert, verarbeitet und vermarktet biologisch-dynamische Lebensmittel, Textilien und Arzneimittel in Ägypten und auf internationalen Märkten und betreibt verschiedene Bildungseinrichtungen. Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der SEKEM Holding engagiert sich Helmy Abouleish in der nationalen und internationalen Politik für verantwortungsvolle Wettbewerbsfähigkeit, soziales Unternehmertum oder die Bekämpfung der großen Probleme des 21. Jahrhunderts, wie Klimawandel und Ernährungssicherheit. Unter seiner Führung wurde die SEKEM Initiative unter anderem mit dem “Right Livelihood Award 2003”, auch bekannt als “Alternativer Nobel Preis”, ausgezeichnet.
Stephan Junge
wuchs in einer kleinen Zierpflanzengärtnerei in Ostsachsen auf. Über Umwege kam er zum Studium Ökolandbau und Vermarktung in Eberswalde, später Ökologische Agrarwissenschaften an der Universität Kassel. Seit 2010 arbeitet er im Fachgebiet Ökologischer Pflanzenschutz zu den Themen reduzierte Bodenbearbeitung, Zwischenfrüchte und Transfermulch im Kartoffelbau. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter leitet er seit 2016 Versuche zum Thema regenerativer Landwirtschaft mit den Forschungsschwerpunkten Klimawandelanpassung, Nährstoffversorgung, Boden- und Pflanzenschutz. „Eine Pflanzenschutzforschung im aufbauenden, regenerativen Sinne untersucht vor allem die Entstehung von Pflanzengesundheit, weniger die Bekämpfung von Schaderregern.“
Paul Hofmann & Olef Koch
Paul Hofmann widmet sich seit 2012 der Entwicklung und Verbreitung regenerativer und multifunktionaler Agroforstsysteme im Kontext unserer globalen Herausforderungen. Er vereint aufbauend auf seinem Studium M.SC "Ökoagrarmanagement" in Eberswalde & Witzenhausen eine tiefe Auseinandersetzung mit regenerativer Agrikultur und Agroforstwirtschaft mit landwirtschaftlicher Praxis und obstbaulichen, forstlichen, bodenkundlichen sowie pflanzenphysiologischen Know-how. Seit 2019 ist er Bereichsleiter im Ackerbau und Agroforst auf dem Hof Sonnenwald für regenerative Agrikultur. Olef Koch ist Absolvent in Agroforstwirtschaft und Ernährungssicherheit (MSc) an der Bangor University sowie Landschaftsnutzung und Naturschutz (BSc) an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Seit 2012 engagiert er sich in praktischen und wissenschaftlichen Projekten für die Etablierung von resilienten und zukunftsfähigen Landnutzungsformen, insbesondere Agroforst. So hat er etwa das Agroforst Modellprojekt "AckerbauM" sowie das begleitende Praxismodul an der HNEE mit konzipiert und aufgebaut. Aktuell ist er auf dem regenerativen Agroforstbetrieb Hof Sonnenwald im Bereich Praxisforschung tätig und betreibt Beratung und Bildungsarbeit zu Agroforstsystemen. Olef Koch ist Gründungsmitglied des Deutschen Fachverbandes für Agroforstwirtschaft (DeFAF).
Ludwig Pertl
Dipl. Ing. Forst, hat gut vierzig Jahre im Landkreis Landsberg am Lech nadelholzreiche Wälder in zukunftsfähige, angepasste, laubholzreiche Dauerwälder transformiert. Nachdem er im Jahre 2000 die jagdliche Eigenbewirtschaftung durchgesetzt hat, gelang es ihm 2003 eine Entschädigungsregelung zum Wohle von gutem Trinkwasser einzuführen. Mit dem Bau des Heizkraftwerkes Kaufering im Jahr 2006, nutzte er die Chance ein nachhaltiges Anpassungskonzept für die Region zu entwickeln und versucht seitdem dieses in der Praxis zu verwirklichen. Dabei ist eine intensive Zusammenarbeit mit der Hochschule Weinstephan mit jährlichen Projektwochen und studentischen Arbeiten entstanden. Von 2017 bis 2020 leitete er das INTERREG Links4Soils Projekt als deutscher Partner und ist gegenwärtig am Folgeprojekt Life Future Forest beteiligt, um die Projektziele vollständig zu realisieren.
Stefan Schwarzer
ist Physischer Geograf und Permakultur-Designer. Er arbeitet seit 2000 für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in Genf, wo er sich mit globalen Umweltthemen beschäftigt. Die Verbindung globaler Interessen und Ziele mit lokalen Handlungen, vor allem in Form von einer aufbauenden Landwirtschaft in Anlehnung an die Permakultur, ist eines seiner Hauptanliegen. Er ist Co-Autor des Buches “Die Humusrevolution” und Initiator des Symposiums und der Webinar-Reihe “Aufbauende Landwirtschaft”. Er lebt seit Ende 2012 in der Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof, wo er auch rein praktisch aufbauende Methoden der Landwirtschaft mit gestaltet.
Das Projekt konnte initiiert werden, dank einer Förderung durch die Heidehof-Stiftung. Es wird unterstützt durch die Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) und dem Symposium »Aufbauende Landwirtschaft«.