5. Webinar-Reihe: 10 Webinare - 10 Praktiker berichten

Die Referenten

Phillip Krainbring

hat eine landwirtschaftliche Ausbildung und ein landwirtschaftliches Studium mit Masterabschluß in Kiel. Er war mehrere Jahre als Außendienstmitarbeiter bei Firma Sobac tätig, bevor er 2015 Betriebsleiter auf einem Ackerbau-Hof in Brandenburg wurde. Seit 2016 managt er rund 440 ha Marktfrüchte in Sachsen-Anhalt. Als Verwalter lockert er die Fruchtfolge auf, sorgt für optimale Sortenwahl, wählt die richtigen Aufwandmengen und nutzt moderne Biologicals. Der 33-Jährige verwendet das Beste aus konventionell und bio. Bei Getreide und Mais setzt er auf elektronenbehandeltes Saatgut und Präparate mit Mikroorganismen. So verzichtet er immer öfters auf chemische Mittel und mineralische Dünger. Sein Ziel: 30 bis 50 Prozent weniger Stickstoff, nur noch die Hälfte an Fungiziden und Insektiziden sowie null Wachstumsregler. Ausserdem ist der Junglandwirt als Blogger auf Instagram, Facebook und von seiner Seite erklaerbauer.de sehr weit bekannt. Phillip Krainbring hat 2019 den CERES-Award als Ackerbauer des Jahres erhalten.

www.erklaerbauer.de

Gerhard Weißhäupl

bewirtschaftet seit mehreren Generationen den Familien-Hof in Haibach ob der Donau in Oberösterreich, seit 2003 biologisch. Zum Betrieb gehören 35 Hektar Ackerland, 10 Hektar Grünland und 1.600 Legehennen. Gerhard Weißhäupl ist mit seinem Unternehmen VORTEX Energie GmbH einer der Pioniere der Regenerativen Landwirtschaft. Neben Komposttee-Maschinen, die er zusammen mit Ingrid Hörner entwickelt hat, baut er auch Ackerfräsen in Zusammenarbeit mit Dietmar Näser und Friedrich Wenz.

Hans Unterfrauner

Studium der Landschaftsökologie (Landschaftsplanung und Landschaftspflege) an der Universität für Bodenkultur in Wien. Während des Studiums angestellt am Institut für Bodenforschung. Hier für die Planung, Anlage und Betreuung von Versuchen, für Probenahme, Probenaufbereitung, Laboranalysen und Auswertungen zuständig. Feldbodenkundliche Erfahrung als Mitglied des Erhebungsteams zur Kärntner Bodenzustandsinventur. Für die Diplomarbeit dreimonatige Forschungsarbeiten in Borneo. Nach Studienabschluss Erlernen des Verfahrens der „Fraktionierten Analyse“ bei Prof. Husz. Zweijährige Projektleitung in Venezuela (biologische Dekontamination von kontaminierten Bohrschlämmen). Aufbau eines Qualitätssicherungssystems im bodenkundlichen Labor „ÖKO-Datenservice GmbH“ in Österreich. Entwicklung und Aufbau von BoWaSan (Forschungsabteilung der Firma Bodenkalk e.Gen.). 2007 Gründung eines Technischen Büros, 2015 Gründung der „TB Unterfrauner GmbH“.

Monika Sobotik

ist gelernte Gärtnerin und Botanikerin. Gärtnerische Erfahrungen sammelte sie im Zierpflanzenbau in der Stadtgärtnerei Linz, im Gemüsebau in einem biologisch dynamischen Betrieb auf der Schwäbischen Alb und auf der Threefold Farm in Spring Valley, USA. Seit 1967 hatte sie die Möglichkeit bei Frau Prof. Dr. Lore Kutschera und Prof. Dr. Erwin Lichtenegger an mehreren Wurzelatlas-Bänden mitzuarbeiten. Seit 2009 führte sie das Pflanzensoziologische Institut in Klagenfurt weiter.

www.wurzelforschung.at

Christian Hiß

Christian Hiß, geboren 1961, ist aufgewachsen auf einem der ersten Biohöfe Deutschlands in Eichstetten am Kaiserstuhl. Als gelernter Gärtnermeister gründete er 1981 eine eigene Gemüsegärtnerei, später kam ein Milchbetrieb mit einer Käserei hinzu. Mittlerweile hat er seine landwirtschaftlichen Betriebe in die von ihm gegründete Regionalwert AG überführt. Auf der Grundstruktur einer Bürger-Aktiengesellschaft baut er mit Kollegen ein bürgerfinanziertes Wertschöpfungsnetzwerk von Unternehmen der regionalen Biobranche auf. Er ist Ashoka-Fellow und wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis vom Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung als „Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit 2009“ ausgezeichnet. 2020 erhielt er den ZEIT Wissenspreis Mut zur Nachhaltigkeit.

www.regionalwert-ag.de

Alfred Grand

Alfred Grand ist Biobauer und Unternehmer. Der mit den Regenwürmern ;-)! Die VERMIGRAND Naturprodukte GmbH produziert Regenwurmhumus und torffreie Bioerden. Die GRAND FARM ist Österreichs erster Forschungs- und Demonstrationsbauernhof. Auf 90 Hektar Fläche wird auf dem seit 2006 biologisch produzierendem Betrieb Forschung zu den Schwerpunkten Bodengesundheit, Agroforst und Market Gardening betrieben. Alfred Grand widmet seine Zeit seit über 20 Jahren den Regenwürmern, dabei ist die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft immer wichtiger geworden. Die GRAND FARM ist Teil des Global Lighthouse Farming Networks der Universität Wageningen (NL). Als Mitglied des Mission Board für Bodengesundheit und Nahrungsmittel berät er die EU-Kommission, er ist im Vorstand der Regenerative Organic Alliance und Konsortiumsmitglied des EU-Horizon2020 Projekts Best4Soil sowie des Erasmus+ Projekts trAEce. Für die European Innovation Partnership for Agriculture (EIP-Agri) ist Alfred Grand in drei Fokusgruppen, sowie in drei operationellen Gruppen aktiv.

Karl Lingenhel

Auf dem Betrieb von Agathe und Karl Lingenhel spielt die Kreislaufwirtschaft seit Jahrzehnten eine elementare Rolle. Sie führen ihren Hof seit 1995 gemeinsam und seit 1999 haben sie auf Bio umgestellt. Ihre Überzeugung ist, dass ein gesunder Boden die Grundvoraussetzung für das Wirtschaften im Kreislauf der Natur ist. Dafür fördern wir den Humusaufbau, die Grundlage dazu liefert die Kompostierung des Festmistes unserer 24 Original Braunvieh Kühen plus Nachzucht. 30 Hektar Land, die Milchkühe, einige Streuobstbäume alter Sorten und mehrere Bienenkästen gehören zum durchdachten Kreislauf-Betrieb. Aus den Erzeugnissen stellt die Familie Spirituosen und Chutneys sowie Joghurt und verschiedene Käse her. Regelmäßig empfängt der Agrarwirt Schulklassen und Seminarteilnehmer auf seinem Betrieb. Die Familie Lingenhel hat 2019 den CERES-Award als Biolandwirt des Jahres erhalten.

Birgit Wilhelm

hat nach dem Abschluss des Landwirtschaftsstudium an der Fachhochschule in Weihenstephan zwei Jahre in Westafrika gearbeitet. Zurück in Deutschland war sie fast sieben Jahre Referentin in der internationalen Abteilung von Naturland e.V. und hat die Naturland Mitglieder in Afrika, Asien und Südeuropa beraten. Danach promovierte sie im Fachgebiet der Agrartechnik an der Universität Kassel (Witzenhausen) zur reduzierten Bodenbearbeitung im Ökolandbau. In ihrer anschließenden Zeit als Referentin für nachhaltige Landwirtschaft und Ressourcenschutz bei der Umweltstiftung WWF in Berlin startete sie einen Bodendialog zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, mit dem Titel »Der lebendige Boden – gemeinsame Basis von Landwirtschaft und Naturschutz«. Seit zwei Jahren ist sie Professorin für ökologischen Pflanzenbau an der Fachhochschule Erfurt im Fachbereich Gartenbau.

Ulrike von Aufschnaiter

Ulrike von Aufschnaiter ist Gründerin und Geschäftsführerin einer Unternehmensberatung und Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie (DGUHT). Sie arbeitet als Coach und Organisationsentwicklerin mit Personen im oberen Management von DAX- und FTSE-Konzernen zusammen. Darüber hinaus blickt sie auf eine 10-jährige und internationale Karriere im Investment Banking zurück. Ihr Insiderwissen aus den Bereichen der Finanz- und Konzernwelt ermöglichten ihr eine differenzierte Ausarbeitung der Einflüsse genau dieser Akteure auf unsere globale Lebensmittelversorgung und Gesundheit. Ausschlaggebend für ihre umfängliche Recherche zu ihrem Buch war die Erkrankung des eigenen Kindes an der Zahnschmelzstörung Kreidezähne/MIH. MIH ist eine von vielen gesundheitlichen Störungen, von denen inzwischen schon große Teile der Kinder in Deutschland, wie auch weltweit, betroffen sind.

www.deutschlandskrankekinder.de/

Jean-Marc Parries

Ohne Infrastruktur, landwirtschaftliche Fläche und bedeutende praktische Vorkenntnisse, gründeten Jean-Marc Parries, Max Epstein und Claude Petit kurz nach bzw. noch während ihres Studium den Gemüsebaubetrieb Krautgaart. Dies mit der Überzeugung, dass Gemüseanbau im Einklang mit den Naturkreisläufen stattfinden kann und Anbaueffizienz im Bodenaufbau gründet. Inspiriert von erprobten Methoden von verschiedenen Marktgärtnern aus der ganzen Welt, entwickeln sie ihre Anbaumethoden seitdem weiter. Zusammen mit einer effizienten Direktvermarktung nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft und den Rückhalt ihrer Mitgliedschaft steht Krautgaart auf standfesten Beinen und schaut verheissungsvoll in die Zukunft. Jean-Marc Parries (32 J., MSc Environmental Sciences) ist zuständig für die Betriebsführung und -entwicklung im Krautgaart.

www.krautgaart.com

Das Projekt konnte initiiert werden, dank einer Förderung durch die Heidehof-Stiftung. Es wird unterstützt durch die Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) und dem Symposium »Aufbauende Landwirtschaft«.