Axel Don
Humusmanagment in der deutschen Landwirtschaft - Potentiale und Grenzen für den Klimaschutz
Axel Don hat Geoökologie mit Schwerpunkt Bodenkunde an der Universität Bayreuth und der Universität Limerick (Irland) studiert. Er hat am Max-Planck Institut für Biogeochemie zum Thema Kohlenstoffstoffspeicherung von Aufforstungen promoviert. Er ist stellvertretender Institutsleiter am Thünen Institut für Agrarklimaschutz und Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Braunschweig. Seit mehr als 15 Jahren forscht er, wie die Landnutzung Humusvorräte und Humusfunktionen in Böden beeinflusst.
Michael Weiß
Soziale Netzwerke auf dem Acker — wie Pflanzen kommunizieren
Michael Weiß hat sich an der Universität Tübingen in internationalen Kooperationen jahrelang intensiv mit Grundlagenforschung zur Evolution, Ökologie und Systematik der Pilze beschäftigt. Seit 2015 leitet er das Steinbeis-Innovationszentrum Organismische Mykologie und Mikrobiologie, in dem er daran arbeitet, Ergebnisse seiner Forschung in konkrete Anwendungen für einen nachhaltigen Pflanzenbau zu übersetzen. Er interessiert sich darüberhinaus sehr für die Themen Kompost und Pflanzenkohle. Ein aktuelles Projekt beschäftigt sich mit der Herstellung effektiver Trockendünger durch Fermentation von Lebensmittelresten mit Biomasse aus der Kulturlandschaft.
Ulrich Hampl
Erfahrungen aus dem Bodenfruchtbarkeitsfonds. Was sagen und v.a. machen die Landwirte?
Ulrich Hampl ist Münchner Kindl und durch ein Landwirtschaftsstudium und Praxis zum absoluten Land-Ei geworden. Er hat 29 Jahre für die Stiftung Ökologie & Landbau in den Bereichen Beratung, Forschung, Erwachsenenbildung, Aufbau und Leitung des Seminarbauernhofs und Bauernhofkindergartens Gut Hohenberg, und als Bauernhofpädagoge gearbeitet. Jetzt ist er als Bauern- und Bodenbegleiter im Bodenfruchtbarkeitsfonds der Bio Stiftung Schweiz rund um den Bodensee tätig, als Demeter-Berater unterwegs und begeisterter Bienenhalter.
Hans-Christoph Vahle
Die 10 Biotope für die lebendige Vielfalt der Kulturlandschaft
Hans-Christoph Vahle ist Pflanzensoziologe mit Schwerpunkt auf Kulturlandschafts-Vegetation. Er promovierte über „Grundlagen zum Schutz der Vegetation oligotropher Stillgewässer in Nordwestdeutschland“ und habilitierte mit der „Gestaltbiologie von Pflanzengesellschaften“. Er führte viele pflanzensoziologische Kartierungen in Niedersachsen durch und war später mit Biotopkartierungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen beschäftigt. 2009 gründete er die Akademie für angewandte Vegetationskunde, arbeitete 2013 – 2014 an einem deutschlandweiten Wiesenprojekt mit der Abschluss-Broschüre „Gesundende Landschaften durch artenreiche Mähwiesen“ und leitet seit 2015 einen dreijährigen Ausbildungsgang „Feldbotanik und Pflanzensoziologie“, der jedes Jahr neu startet.
Manuel Winter
Bodenaufbau mal anders! Mit Mob Grazing und Feldfutter
Manuel Winter hat Agrarwissenschaften mit Bachelor of Science an der BOKU Wien studiert, welches er mit einer Arbeit über Mob Grazing abschloss. Auch im weiterführenden Studium der Nutztierwissenschaften an der BOKU - hier wird die Abschlussarbeit ebenso über Mob Grazing gehen - lässt ihn das Thema nicht los, weshalb er auf mehreren Reisen verschiedenste Betriebe in Kanada, USA, Australien, Südamerika und anderen Ländern besuchte und teils dort mitgearbeitet hat. Hier hat er bemerkt, wie schnell Flächen durch falsche Beweidung degradieren können. Aber auch in Europa können wir durch besseres Management unsere Böden schonen, nachhaltiger wirtschaften und gleichzeitig mehr produzieren. Das im In- und Ausland erlangte Wissen vermittelt er mit seiner Initiative "Change Grazing".
Maya & Sebastian Heilmann
Etablierung eines Market Garden - Erfolge & Fehler
Durch eine längere Zeit in Indien und in der biologisch-dynamischen Bewegung dort, sowie dem Absolvieren der Freien Ausbildung im Norden, hat Sebastian in der Landwirtschaft die Inspiration gefunden, eine aufbauende Landwirtschaft mit zu entwickeln. Erfahrungen sammelte er bisher mit Mutterkühen, Legehennen, Milchziegen, kleingliedrigem Ackerbau, und immer stärker im Gemüsebau, mit Weiterbildungen zur Bodenmikrobiologie, Kompostieren, Komposttees und Mikroskopie. In der Gemeinschaft Schloss Tempelhof geht Sebastian seinem starken Anliegen nach, eine vielfältige und regenerative, kleinbäuerliche Landwirtschaft zu fördern und mit zu formen.
Nicolas Haack
Agroforstwirtschaft: Über Planung, Umsetzung, Pflege und Ernte
Nicolas Haack studiert ökologische Agrarwissenschaften an der Uni Kassel/Witzenhausen. Hier gründete er gemeinsam mit weiteren Studierenden vor 3 Jahren die Fachgruppe Regenerative Landwirtschaft. Daraus wurde der Uni-Kurs "Einführung in die Regenerative Landwirtschaft" entwickelt, welcher bereits zum 5. mal an der Universität stattfindet. Im Rahmen dieser Gruppe lernte er Christoph Meixner und Janos Wack kennen, mit ihnen gründete er vor etwa 1 Jahr TRIEBWERK. Zusammen setzen sie sich für die Verbreitung einer Regenerativ-Ökologischen Landwirtschaft durch die Etablierung von Agroforstsystemen ein. In der Agroforstwirtschaft und den vielfältigen Formen der Ausgestaltung dieser sehen sie einen Schlüssel zur zukunftsfähigen Landwirtschaft. Ihr Angebot umfasst die Vermittlung des Know-Hows zur Bewirtschaftung von Agroforstsystemen im Rahmen unterschiedlicher Bildungsveranstaltungen, die Planung von Agroforstsystemen, die Entwicklung nötiger Businesspläne sowie die Vermittlung einer Finanzierung der Agroforstsysteme.
Dieter Pansegrau
Das Wurzelhofsystem – Bodenpflege statt Pflanzendüngung im Gemüsebau
Dieter Pansegrau bewirtschaftet sei 1986 den Wurzelhof (Schinkeler Höfe). Erst während des Soziologiestudiums durch einen Selbstversorger Garten fand er zum Gemüsebau. Seit 1986 wird der Betrieb ökologisch bewirtschaftet und seitdem findet kein externer Einsatz von Stickstoffdüngungen statt. Daraus entwickelte er Praktiken, Techniken und Methoden um den Boden im Gemüsebau zu fördern und aufzubauen nach dem Grundsatz „Bodenpflege statt Pflanzendüngung“. Dies wird u.a. durch eine breite Fruchtfolge, Futterbau und Gründüngung, Untersaaten sowie spezielle Bodenbearbeitungsverfahren und Mulchsysteme umgesetzt.
Christian Nettelnstroth
Auch die Gesundheit der Tiere im Stall beginnt im Boden
Christian Nettelnstroth ist staatlich geprüfter Landwirt. Er bewirtschaftet einen konventionellen Betrieb mit 93 ha Ackerbau, 360 Sauen und 1000 Mastplätzen. Seit ca. 2011 hat er sich auf den Weg gemacht wieder gesünderes Futter zu erzeugen um gesündere Tiere zu erhalten. Dabei musste er feststellen, dass die Gesundheit der Tiere (und auch von uns Menschen) im Boden beginnt. Um dies zu erreichen, wertet er z.B. seine Gülle auf, setzt gute und vielfältige Zwischenfrüchte (auch Sommerzwischenfrüchte) ein und experimentiert mit Untersaaten. Die Bodenbearbeitung geht in Richtung minimale Bodenbearbeitung, wozu er seit 2018 den Geohobel benutzt. Diese Veränderungen bewirkten, dass er mittlerweile nur noch 1/4 der Tierarztkosten und nur noch ca. 50 % der Kosten für Pflanzenschutz hat. Sein Ziel ist es, den Humusanteil möglichst schnell zu steigern um noch besser für Trockenperioden gerüstet zu sein.
Georg Doppler
Resilienz durch Vielfalt - Entwicklungsgeschichte eines Hoforganismus
Georg Doppler bewirtschaftet seit 1995 gemeinsam mit seiner Frau Astrid das Mairgut in Parzham in Oberösterreich. Seit der Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise im Jahr 1998 wurde der Betrieb laufend weiterentwickelt zu einem vielfältigen „Gesamtsystem“. Die Weidehaltung von Rindern, Pferden, Schweinen und Geflügel auf Dauergrünland aber vor allem auch im Rahmen der Ackerfruchtfolge stehen dabei im Mittelpunkt. Am Acker wird möglichst durchgehende Bedeckung bei maximaler Diversität der Haupt- und Zwischenfrüchte jeweils in Gemengen angestrebt. Vielfältige Gehölzstreifen umrahmen und schützen die Felder. Die Bearbeitung der Flächen erfolgt seit nunmehr 20 Jahren ohne Pflug und bereits seit 15 Jahren kommen verschiedene Direktsaatverfahren auf bis zu einem Drittel der Fläche zum Einsatz.