8. Webinar-Reihe: 10 Webinare - 10 Praktiker berichten

Die Anforderungen an die Landwirtschaft im 21. Jahrhundert sind groß. Boden-fruchtbarkeit aufbauen, Ökosysteme regenerieren, Biodiversität erhöhen, Wasserhaushalte erhalten, gesunde und nahrhafte Lebensmittel erzeugen  - und dies ökonomisch rentabel. Die Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ richtet sich an alle Landwirte die auf der Suche nach Lösungen sind, ob konventionell oder ökologisch, jung oder alt, aus dem Ackerbau, der Tierhaltung oder dem Gemüsebau.
Bei der Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ teilen in 10 Webinaren à 90 Minuten 10 Praktiker ihre Erfahrungen mit den Webinar-Teilnehmenden. Durch die Interaktionsmöglichkeit bekommen diese wiederum direkt ihre Fragen vom Praktiker beantwortet. Die Themen sind vielfältig und reichen von grundlegenden Analysen der Zusammen-hänge im Boden bis zu der Anwendung der landwirtschaftlichen Praktiken einer aufbauenden Landwirtschaft.

 

Die Webinar-Reihe beginnt am 03.03.2022, danach im wöchentlichen Rhythmus, immer donnerstags um 19:30 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt nur 89,90 € / 109,90 € / 139,90 € (nach Selbsteinschätzung) für alle zehn Veranstaltungen dieser Reihe. Wer später dazu kommt, erhält automatisch Zugriff zu allen vorherigen Webinaren.

Die Referenten

Franz Winkelhofer

Franz Winkelhofer bewirtschaftet gemeinsam mit seinem Vater und seiner Frau einen gemischten Familienbetrieb im niederösterreichischen Waldviertel. Landwirtschaftsmeister, Kompostfachkundiger, Bodenpraktiker, Mitgründer des Vereins Boden.Leben und Kompost-Obmann des niederösterreichischen Kompost- und Biogasverbandes – diese Auflistung zeigt einen Teil der Schwerpunkte, die der 40jährige Bauer seit seinem Einstieg in den Betrieb 1999 in den Fokus gerückt hat. Eine gezielte Bewirtschaftung der Bodenbiologie ist die Basis für gesunde Böden, gesunde Pflanzen, gesunde Futter- und Lebensmittel, gesunde Tiere und Menschen. Der Weg zum Ziel führt über zahlreiche Versuche zu den Themen Begrünung, Untersaat, Strip-Till, Gülleaufbereitung, unterschiedliche Kompost- und Mistverarbeitungsverfahren. Möglichst geschlossene Kreisläufe und stark reduzierter Einsatz fremder Betriebsmittel sind die konsequente Weiterentwicklung und gleichzeitig die Basis für künftige Schritte.

Hans Pfeffer

Hans Pfeffer ist aufgewachsen in einem der ältesten Bio-Weingüter Deutschlands, Studium der Agrarwissenschaften: Bodenkunde, Obstbau, Landtechnik. Er betreibt seit 30 Jahren den Biolandbetrieb Bannmühle insgesamt 80ha mit Grünland, Mutterkühen, Obstbau und Kelterei, (Nebenbetriebe: WKA, Photovoltaik, Holzhackschnitzelheizung, Hofladen Objektverwaltung). Von P.A. Yeomans „Water on every Farm“ begeistert, erfolgen seit Jahren Umstellungen von „nur“ Grünland und „nur“ Obstbau zu vielfältig integrierten silvopastoralen Agroforstsystemen. Wobei die Symbiose von Rindern und Hühnern in den Obstanlagen gezielt eingesetzt wird. Designed nach dem Keylineplan für Wasserretention, Grundwassererneuerung, Hochwasserschutz, zur Förderung von Bäumen und Grünland. Dies erhöht Klimaanpassung und Resilienz. Gleichzeitig wird biodiverses Grünland durch die Mehrfachnutzung und Weidemanagment aufgewertet und somit erhalten.

Hannes Höhne

ist Landwirt, Wirtschaftsingenieur für Umwelttechnik, Berater und Projektentwickler für regenerative Landnutzung. Seit 2020 entwickelt er zusammen mit vier anderen Kollegen auf dem Gut Haidehof bei Hamburg einen Modellbetrieb für Regenerative Agrarkultur. Neben einer Mutterkuhherde und vollmobilen Weidegeflügel unter einer ganzheitlichen Beweidungsstrategie (Holistic Planned Grazing) bildet ein pflugloser, biointensiver Mulchgemüsebau die Grundlage für die Stärkung der regionalen Lebensmittelsouveränität im Hamburger Westen.

Bernhard Hänni

Bernhard Hänni ist Dipl. Gemüsegärtnermeister und Bio-Landwirt. Zusammen mit seiner Familie und 16 Mitarbeitenden bewirtschaftet er den elterlichen Hof am Thuner See. Auf dem Hof entwickelte er über Jahre ein eigenes Anbausystem, welches mit dem Förderpreis «Grandprix Bio-Suisse 2015» ausgezeichnet wurde. Die wichtigsten Merkmale sind die minimale Bodenbearbeitung mit dem Geohobel auf konstanten Beeten, dauerbegrünten Fahrspuren und die Kombination des Gemüsebaus mit Agroforst (Tafel-/ Mostobst). Die Bodenfruchtbarkeit sowie der Humusanteil wird durch das Anbausystem, durch systematisch angebaute Gründüngungen sowie eigener Kompostieranlage aufgebaut. Durch die Arbeit mit EM effektive Mikroorganismen, regenerativer Anbauweise, permakultureller Ansätze und eigener Vermarktung in zwei Bio-Stadthofläden ist der Betrieb heute sehr gut aufgestellt. Mit seinem Schaffen will er andere Bauern für eine nachhaltigere Arbeitsweise inspirieren. Gewinner in der Kategorie Biolandwirt beim CeresAward 2021

Michaela Braun

Aufgewachsen auf dem elterlichen Biobetrieb. 2007 Abschluss des Landwirtschaftsstudiums an der Fachhochschule Weihenstephan. 2008 Produktmanagement Ökosaaten bei der BSV Saaten. 2009 - 2013 Projektorganisation "Klimawirkungen und Nachhaltigkeit von Landbausystemen bei dem Bioland Beratung GmbH. 2014 - 2020 Etablierung und Durchführung der Weiterbildung zum Bodenpraktiker (Bioland Erzeugering Bayern). Seit 2021 Projektleitung Boden.Bildung (Bioland Stiftung)

Ingrid Bauer

Ingrid Bauer 58 verheiratet und drei erwachsene Kinder arbeitet seit 15 Jahren in allen Bereichen der landwirtschaftlichen Produktion mit natürlichen Stoffen und Materialien, u.a. den „Effektiven Mikroorganismen“, die sich nach ihrer umfangreichen Erfahrung nach wie vor als ausgesprochen wirksam erweisen. Weitere Naturprodukte wie Leonardit (Dauerhumuskonzentrat), Biolit (Gesteinsmehl) und angepasste Eigenentwicklungen unterstützen zusätzlich die Wirkung der Mikroorganismen hervorragend.

Lars Odefey

Während seiner Kindheit und Jugend beschäftigte sich Lars schon begeistert mit Landwirtschaft, Ernährung, Jagd und Waldbau. Durch den Jugendjagdschein, den er im Alter von 16 Jahren absolvierte, waren Themen wie Tierwohl, Fleisch und seine Qualität schon früh von großer Wichtigkeit für ihn. Zwischen 2004 und 2010 führte ihn das Studium der ökologischen Agrarwissenschaften nach Eberswalde, Hohenheim und Prag. Nach sieben Jahren im Angestelltenverhältnis bei einer Unternehmensberatung und einem der größten deutschen Schinkenhersteller sowie diversen Auslandsaufenthalten, unter anderem auf der Duchy Home Farm von Prinz Charles, zog es ihn 2017 zurück in seine Heimat.

Pierre Ibisch

Prof. Dr. Pierre Ibisch, Biologe, Professor für Naturschutz und Forschungsprofessor für ökosystembasierte nachhaltige Entwicklung an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung sowie stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Klimakrise und ihren Auswirkungen auf die Ökosysteme. In diesem Zusammenhang untersuchen er und sein Team auch regulierende Funktionen und Ökosystemleistungen von Wäldern. Dabei geht es u.a. um die kühlende bzw. pufferende Wirkung von Wäldern. Pierre Ibisch setzt sich für einen ökosystemgerechten Umgang mit geschädigten Waldflächen und die Entwicklung des Ansatzes einer sozialökologischen Waldbewirtschaftung ein.

Hans Schiefereder

Geboren 1955, aufgewachsen auf dem elterlichen konv. Ackerbaubetrieb mit Zucht- und Mastschweinen in Niederbayern (Nähe Bad Füssing), landwirtschaftliche Ausbildung bis zum Meister. Von 1987 bis 2013 Biobauer auf 40 ha Ackerbaubetrieb (Schwerpunkte: Bodenfruchtbarkeit, Kompostierung, Humusaufbau, Fermente) Von 2013 bis 2019 Kontroll- und Beratungstätigkeit für den Ökolandbau. Seit 2020 Ackerbau Berater beim Bioland Erzeugerring Bayern e.V. Leitung „Boden Praktiker Kurs Südbayern“ der „BodenBildung“ und praktische Beratung der Landwirte im „BodenKlima Projekt“ (C- Sequestrierung und Humusaufbau) - beides Initiativen der Bioland Stiftung.

Jochen Hartmann

Jochen ist gelernter Landwirt und bewirtschaftet den Hof seiner Familie in der 19. Generation. Das traditionell wichtigste Standbein seines Hofes ist der Kartoffelanbau. Daneben stecken er und seine Frau seit einigen Jahren viel Herzblut und Energie in die mobile Hühnerhaltung sowie in den Schutz der biologischen Vielfalt - über und unter der Erdobefläche. Dazu hat Jochen Hartmann bereits zwei Agroforstsysteme angelegt und ist als einer von zehn deutschen Demonstrationsbetrieben im F.R.A.N.Z.-Projekt seit 2016 aktiv an der Entwicklung und Erprobung von Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft beteiligt. Auf seiner ganz persönlichen "Probier-ich-einfach-mal-Liste" stehen außerdem Speisekartoffeln in Mischkultur und unter Mulch sowie Versuche mit Pflanzenkohle.

Worum es uns geht

Neue Wege

gehen

Die aufbauende Landwirtschaft ist ein System von Prinzipien und landwirtschaftlichen Praktiken, bei denen der Aufbau der Bodenfruchtbarkeit und die Erzeugung gesunder und nährstoffreicher Lebensmittel die höchste Priorität haben. Sie betrachtet natürliche Systeme in ihrer Ganzheit und in ihrer Komplexität. Ihre Praktiken erfolgen in Kooperation mit der Natur. Des Weiteren befähigt sie Landwirte, wieder selbstständig Beobachtungen und Analysen durchzuführen, und ermöglicht somit die Erfahrung von Selbstwirksamkeit.

Die aufbauende Landwirtschaft ...

  • verbessert die Bodenfruchtbarkeit,
  • steigert die Artenvielfalt in den lokalen Ökosystemen,
  • beeinflusst positiv das Kleinklima und führt damit zu verbesserten Wachstumsbedingungen,
  • und ermöglicht somit bessere und stabilere Ernten.
  • Außerdem schafft sie durch kleinstrukturierte, vielfältige und artenreiche Strukturen wieder ästhetische und wertvolle Kulturlandschaften.

PFLUGLOSE BODENBEARBEITUNG

MINIMALE BODENBEARBEITUNG

DIREKTEINSAAT

UNTERSAATEN

PFLANZEN-VITALISIERUNG

ROTTESTEUERUNG

MISCHKULTUREN

MARKET GARDEN / BIO-INTENSIVER GEMÜSEANBAU

AGROFORSTSYSTEME

HOLISTISCHES WEIDEMANAGEMENT

KEYLINE DESIGN

WASSERMANAGEMENT

SOLIDARISCHE LANDWIRTSCHAFT

GESCHLOSSENE KREISLÄUFE

 

Termine

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Webinar 1
03.03.2022
Bernhard Hänni
Regenerativer Bio-Gemüsebau – Ökosystemintegriert mit minimaler Bodenbearbeitung, dauerbegrünten Fahrspuren und pestizidfrei
Webinar 2
10.03.2022
Hans Pfeffer
Silvopastorale Entwicklung der Bannmühle nach Keyline-Plan
Webinar 3
17.03.2022
Michaela Braun
Mit Know How und Intuition zu fruchtbaren Böden
Webinar 4
24.03.2022
Hannes Höhne
Regenerative Agrarkultur auf Gut Haidehof - Tierhaltung, Marktgarten und Vermarktung
Webinar 5
31.03.2022
Lars Odefey
Wie man eine 250 Jahre alte, leicht verfallene Rübenburg mit bäuerlicher Geflügelhaltung und Direktvermarktung krisen- und zukunftssicher macht
Webinar 6
07.04.2022
Jochen Hartmann
Agroforstsysteme auf dem Hof Hartmann – artgerechte Nutztierhaltung, Biodiversitätsförderung und Klimaschutz in einem Konzept
Webinar 7
14.04.2022
Ingrid Bauer
Aufbereitung von dem Wirtschaftsdünger Gülle als ganzheitliches System für die nachhaltige Verbesserung von Pflanzen – Tier und Bodengesundheit
Webinar 8
21.04.2022
Pierre Ibisch
Landwirtschaft braucht Wald: regulierende Ökosystemleistungen des Waldes und ihre Bedeutung für die Gesamtlandschaft
Webinar 9
28.04.2022
Hans Schiefereder
Erste Erkenntnisse zur C- Sequestrierung und Humus Aufbau aus dem Boden.Klima Projekt
Webinar 10
05.05.2022
Franz Winkelhofer
Immergrüne Kreisläufe – die Ernährung des Menschen beginnt im Boden

Webinar-Format

  • Die 8. Webinar-Reihe »Aufbauende Landwirtschaft« besteht aus 10 Folgen.
  • Jedes Webinar ist ca. 90 Minuten lang - 30 Minuten davon sind reserviert für Fragen der Teilnehmenden.
  • Alle Webinare werden aufgezeichnet und stehen den Teilnehmenden im Anschluss online zur Verfügung.
  • Die Webinar-Reihe beginnt am 03.03.2022, danach im wöchentlichen Rhythmus, immer donnerstags um 19:30 Uhr.
  • Als technische Voraussetzung ist lediglich eine gute Internetverbindung notwendig.
  • Die Webinar-Reihe kann als Ganzes für 89,90 / 109,90 / 139,90 € gebucht werden.
  • Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Man erhält automatisch Zugriff auf die Aufzeichnungen der schon erfolgten Webinaren.
  • Mengenrabatte für Institutionen sind auf Nachfrage möglich.

 

Hier sind Webinare aus der 1. Reihe für Euch zum Anschauen:

Das Projekt konnte dank einer Förderung durch die Heidehof-Stiftung initiiert werden. Es wird unterstützt durch die Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL), dem Verein »Aufbauende Landwirtschaft e.V.« und dem Kolibri-Netzwerk.