3. Webinar-Reihe: 5 Webinare - 5 Praktiker berichten

Die Referenten

Christian Hildmann

arbeitet als Wissenschaftler nach Stationen an der TU Berlin (Ökologie/ Limnologie) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Raum- und Umweltplanung) seit 2011 am Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften und leitet dort die Abteilung für Landschaftsentwicklung, Naturschutz, Gewässerökologie und -sanierung. Ein Schwerpunkt der systemisch und anwendungsbezogen ausgerichteten Forschung ist das Wasser. Darin bündeln sich von quantitativen Aspekten über den Stofftransport mit der qualitativen Seite bis hin zum Lebensraum die landschaftsökologischen Zusammenhänge wie in einem Brennglas. Aufgewachsen in Gummistiefeln bei 1200 mm Jahresniederschlag lebt er nun bei weniger als 600 mm in der Lausitz.

Philipp Gerhardt

ist Dipl.-Forstwirt, freier Berater und Planer für regenerative Landnutzung. Er hat an der Forstakademie in Tharandt (TU Dresden) studiert, in verschiedenen Forstbetrieben und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien gearbeitet. Inspiriert ist er von den forstlichen Visionären Heinrich Cotta und Wilhelm Pfeil, deren Idee der ‚Baumfeldwirtschaft‘ früher als auch heute ein vielversprechendes Werkzeug zur Klimaanpassung landwirtschaftlicher Felder darstellt. In der Umsetzung nutzt er moderne Techniken ebenso wie altes Wissen. Mittlerweile hat er zahlreiche Betriebe beraten, die nun u.a. mit Baumpflanzungen und Schlüssellinienbearbeitung (Keyine Design) die Landschaft nachhaltig verändern und ihren Erfolg auf neue Wirtschaftsweisen aufbauen.

Patrick Worms

ist u.a. Präsident von EURAF, dem Europäischen Verband der Agroforstwirtschaft; Treuhänder und Schatzmeister der International Union of Agroforestry; Mitglied des Lenkungsausschusses von International Land Lives Peace, der an der Schnittstelle zwischen Landdegradierung und Konflikten arbeitet und Mitglied mehrerer Beratungsgremien. Patrick ist seit den späten 1980er Jahren an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik aktiv. Als junger europäischer Beamter leistete er Pionierarbeit für eine neue Art der Kommunikation, um mit dem ökologischen Erbe des Kommunismus in der ehemaligen Sowjetunion umzugehen, bevor er in die Privatwirtschaft wechselte und sich mit dem katastrophalen ökologischen Erbe des Großen Sprungs Chinas beschäftigte, eine Bemühung, die zur ersten groß angelegten Investition des Privatsektors in Baumpflanzungen zur Sanierung von Wassereinzugsgebieten in diesem Land wurde.

Christine Bajohr

bewirtschaftet zusammen mit ihrem Mann den KugelSüdhangHof im Oberallgäu. Der Standort ist extrem schwierig zu bewirtschaften, deshalb haben sich die beiden schon vor vielen Jahren auf den Weg gemacht, nach Alternativen zur traditionellen Grünlandbewirtschaftung zu suchen. In der Zwischenzeit ist Christine vom Savory Institut zertifiziert (Professional Educator) und hat die Consultant-Ausbildung bei Dr. E. Ingham begonnen. Sie hat zudem zusammen mit weiteren Milchviehbetrieben und Wissenschaftlern das KUHproKLIMA-Forschungsprojekt (EIP-Agri-Projekt, Laufzeit bis 3/2023) auf den Weg gebracht. Bei diesem Projekt sollen u. a. praktikable Lösungsansätze aufgezeigt werden, wie die Auswirkungen des Klimawandels auf Grünlandbetriebe abgemildert werden können und gleichzeitig ein aktiver Beitrag zur Klimaverbesserung geleistet werden kann.

Armin Meitzler

bewirtschaftet mit seiner Familie einen 250ha großen Betrieb (incl 24ha Weinbau) in Rheinhessen, seit 2012 als Bioland. Ihre Stärke ist die vielfältige Fruchtfolge mit jährlich ca 18-20 Kulturen. Seit 2014 sind sie Leitbetrieb für Rheinland-Pfalz im ökologischen Landbau, und Demonstrationsbetrieb im Sojaanbau für Rheinland-Pfalz. 2016 lernten sie das System der regenerativen Landwirtschaft von Friedrich Wenz und Dietmar Nässer kennen. Seit dem arbeiten sie zusätzlich regenerativ und sind auch Seminarbetrieb für die Bodenkurse der Grüne Brücke. Seit 2017 Mitglied Bundesfachausschuss für Landwirtschaft im Biolandverband; Gründungsmitglieder der Stiftung »Lebensraum. Mensch. Boden. Wasser. Luft«. Gründung der Vermarktungsgenossenschaft Bio-Familie-Rheinhessen eG.

Das Projekt konnte initiiert werden, dank einer Förderung durch die Heidehof-Stiftung. Es wird unterstützt durch die Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) und dem Symposium »Aufbauende Landwirtschaft«.